Bei Filmproduktionen werden Bild und Ton getrennt aufgezeichnet. Der Cutter benötigt beim Schneiden des Films dann einen eindeutigen Bezugspunkt, eine Synchronmarke, um den Ton an der richtigen Stelle mit dem Bild zu koppeln (anzulegen). Dieser Bezugspunkt wird mit Hilfe der Synchronklappe in Bild und Ton gesetzt.
Beim Film zur Grunderwerbsteuer hat das nicht geklappt. Der Gesetzgeber hat sich nicht um eine Synchronmarke gekümmert. Die Grunderwerbsteuerreform 2021 und die jetzt diskutierte Grunderwerbsteuerreform 2023 haben keinen gemeinsamen Bezugspunkt mehr. Der Regisseur im Bundesfinanzministerium schiebt es auf die Reform des Personengesellschaftsmodernisierungsgesetzes. Tatsächlich geht es aber um ein neues Konzept zur Besteuerung von Anteilserwerben bei Gesellschaften mit Grundstücken, es geht um die sogenannten Share Deals. Wir wollen hier das neue Konzept des Diskussionsentwurfs verstehen – die Details müssen wir später beleuchten.
Am 21. März 2023 hat das Bundesfinanzministerium einen Diskussionsentwurf für ein Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmensgruppen und große inländische Gruppen in der Union (Mindestbesteuerungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz – MinBestRL-UmsG) veröffentlicht.
Wir wollen uns in diesem beleuchtet den Anwendungsbereich, gern auch als Scoping bezeichnet, anschauen und diskutieren.